Eigene Werke

2015 Bonifatius – Das Kreuz mit Baiern

Inhalt:
Eine historisch verbürgte Gipfelkonferenz im Jahr 740: Auf dem Besitz des einflußreichen Bajuwaren Adalunc in Lindhart treffen der Hl. Bonifatius, der Hl. Willibald und der mächtige Gaugraf Suidger zusammen. Bonifatius‘ Plan: Die Gründung eines Klosters in Eichstätt! Doch dafür braucht er Land von Suidger…

Leider ist die Stimmung in Lindhart alles andere als entspannt. Im Jahr zuvor hatte Bonifatius im Auftrag des Papstes nämlich die bairischen Bistümer neu geordnet und so manchen selbsternannten Bischof davongejagt, unter anderem einen Verwandten von Adalunc. Natürlich ist dieser nun nicht allzu gut auf Bonifatius zu sprechen. Zu allem Überfluß soll Bonifatius den sturen bajuwarischen Adeligen auch noch die neue Politik Herzog Odilos vermitteln, für den ortsfremden Angelsachsen ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Suidger hingegen ist die frankenfreundliche Politik des Herzogs schon lange ein Dorn im Auge, er verfolgt einen gefährlichen Plan und will die Gelegenheit nutzen, seinen Freund Adalunc einzuweihen.
Doch den Hausherrn treiben ganz andere Sorgen um: Bonifatius‘ Ansprüche an ein christliches Verhalten wirbeln den geruhsamen Haushalt Adaluncs gehörig durcheinander. In seiner Bedrängnis fordert er von seinem Sohn Heriperht ein Opfer, dass dieser nicht gewillt ist zu bringen – die unstandesgemäße Liebe zu einem einfachen Mädchen aufzugeben.

Kann der Hl. Willibald zwischen all den Parteien vermitteln? Mit Humor und viel Menschenkenntnis sucht der Mönch nach einer Lösung, die die Konferenz in Lindhart doch noch zu einem guten Ende führen könnte.

Entstehung:
Zum 1250jährigen Ortsjubiläum wurde 1990 bereits ein Theaterstück um den Hl. Bonifatius in Lindhart aufgeführt. Die Mitwirkenden gründeten daraufhin das „Oberlindharter Theaterbrettl e.V.“ und bereichern seitdem regelmäßig das kulturelle Leben der Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg mit ihren Aufführungen.

2015 jährte sich nun sowohl die erste Erwähnung des Ortes „Lindhart“, der in Zusammenhang mit dem Hl. Bonifatius in der „Vita Willibaldis“ zum ersten Mal erwähnt wird, wie auch die Gründung des Theaterbrettls. So entschloss sich der Verein, ein neues Theaterstück über den Besuch des Hl. Bonifatius in Auftrag zu geben; es sollte ein Freilichtspiel mit der Oberlindharter Kirche als Kulisse werden.

Die Premiere fand am 12.06.2015 statt, mit 51 Mitwirkenden, davon 14 Sprechrollen.


 

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2012 Eva Plenningerin


Inhalt:
Im Mai 1632 fällt ein fremde Macht in Bayern ein: Die Schweden unter König Gustav Adolf ziehen mordend und plündernd durch die Hollertau nach München. Märkte und Dörfer brennen, Flüchtlinge erzählen von unvorstellbaren Grausamkeiten. Die verängstigten Geiselhöringer verstecken ihre Wertsachen in einer großen Truhe und schwören, den Schatz auch in größter Not nicht zu verraten.

Eva Plenningerin, die Tochter eines Henkers, steht abseits, im Leben wie in der Gesellschaft. Sie hat nichts zu verlieren und auch nichts zu verstecken. Als die Schweden mit Chaos und Gewalt in Geiselhöring einfallen, wendet sich unerwartet ihr Schicksal: Ein Landsknecht sucht ein schnelles Abenteuer und findet in Eva eine leichte Beute, die plötzlich das große Glück vor sich sieht.

Doch der schwedische Fähnrich glaubt nicht an die Armutsbeteuerungen der Bürger, und so nimmt das Schicksal der Plenningerin seinen Lauf…

Enstehung:
1952 schrieb Wilfrid A. Geis anläßlich der Stadterhebung Geiselhörings ein Historienspiel von ca. 30 Minuten Dauer für 27 Sprechrollen und Komparsen, das beim offiziellen Festabend aufgeführt wurde. Das Stück spielt während des historisch verbürgten Schwedeneinfalls am 4./5. Mai 1632, die Handlung ist fiktiv.

Nach einem Dornröschenschlaf von 40 Jahren erweckten es der damalige Bürgermeister F.-X. Stierstorfer und Hans Vicari wieder zum Leben. Vicari erweiterte die Handlung um Reiter-, Musik- und Volksszenen zu einem abendfüllenden Freilichtspiel. Das Stück feierte am 18.9.1992 Premiere und wurde fortan alle 4 Jahre aufgeführt.

Nachdem ich 2001 die Spielleitung übernommen hatte, übersetzte ich das Stück als erstes komplett ins Bairische, da die pseudo-altdeutschen Passagen des Originals bei Laien-Schauspielern unfreiwillig komisch und hölzern wirkten. Die betuliche Dramaturgie, fehlende Logik und historische Ungenauigkeiten konnte ich jedoch  nicht ändern, ohne tief in das Gefüge des Stückes einzugreifen. Ich beschränkte mich deshalb auf die Einführung einer Nebenhandlung um die Familie des Bürgermeisters.

2011 verlor der Festspielverein durch den Neubau des Kindergartens seine alte Freilichtbühne, ein Umzug stand an. Bei dieser Gelegenheit schrieb ich eine zeitgemäße Neufassung des Stücks: Die Grundidee von Geis blieb erhalten, ebenso ein Großteil der Rollen; hinzu kamen die nun ausgeweitete Handlung rund um den Sohn des Bürgermeisters und die Rolle der Griesmairin als Vertraute der Eva.
Verschworen sich vorher sämtliche Bürger gegen die Schweden, so sind es jetzt nur noch die Ratsherren, was einen zusätzlichen Konflikt innerhalb der Bürgerschaft verursacht. Und letztendlich spielt der Krieg die beherrschende Rolle und beeinflußt in seiner Grausamkeit nun das Schicksal sämtlicher Personen.

Die Premiere fand am 22.07.2012 statt, mit der Rekordzahl von 127 Mitwirkenden, davon 46 Sprechrollen. Da Stück wurde auch 2016 nochmals mit großem Erfolg aufgeführt.